Centrum für Hawaii Massage

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"Reportage" Fit for Fun (war bei uns)


Reine Textversion der Fit for Fun Reportage & Zentrum für Hawaii Massage,
nach den Grafiken weiter unten.


Fit for Fun Artikel als Textversion

Diese Hände auf meiner Schulter!
Bäuchlings liege ich da, schaue verstohlen auf die Blüten unter meiner Massageliege. Hawaiische Rhythmen und ein exotischer Singsang erfüllen den Raum, Wasser plätschert leise vor sich hin. Mit tänzerischen Bewegungen umkreist mich mein Masseur und bittet in einem polynesischen Gebet die heilenden Geister aller Welten um Energie und Liebe für mich.

Wäre ich jetzt auf Hawaii, umgeben von wunderschöner Natur, Wasser und dem Aloha-Spirit der Insulaner, hätte ich wahrscheinlich ein breites, wohliges Grinsen im Gesicht. Aber nein, ich liege hier auf einer Massagepritsche im verregneten Norddeutschland - und bin vom Beginn der Massage noch ein wenig irritiert.
Andererseits: Ich habe hier schließlich den neuesten Trend der Kategorie „exotische Stressbuster" gebucht, in deutschen Wellness-Hotels bereits der Renner: die Lomi Lomi Nui. Ein Schuss Fremdheit darf also schon sein.

Bei der Begrüßung im Zentrum für Hawaii-Massage von Frank Wieczorek erfahre ich denn auch, dass diese Tempelmassage mehr ist als pures Relaxen. Geboten wird eine uralte Zeremonie aus der Hunalehre, die bis vor wenigen Jahren nur auf den polynesischen Inseln stattfand - und zwar völlig unkommerziell. Hawaiische Heiler, Schamanen und medizinische Gelehrte nutzten diese Körperarbeit, um die seelische und körperliche Gesundheit ihrer „Patienten" herzustellen und sie vor schwierigen Entscheidungen oder am Beginn eines neuen Lebensabschnitts ins innere Gleichgewicht zu bringen. So dauerten die Lomi Lomi Nui stunden-, manchmal sogar tagelang und bestanden aus Massagen, Hulatanz und Meditation.
So ausdauernd muss ich heute zum Glück nicht sein - und Hulatanz und Meditation stehen auch nicht auf meinem Plan. Also liege ich nackt da, während mein Masseur das schützende Laken über meinem rechten Bein hochschiebt und jeden Zentimeter von der Zehe bis zum Po mit warmem Öl massiert. Er greift meine Wade, dehnt mein Bein nach rechts und links, knetet an meiner Hüfte herum. Dann wandert er weiter zum anderen Fuß, arbeitet sich auch hier mit mehr oder weniger kräftigem Druck von Ellenbogen, Unterarmen und Händen bis zu meinem Rücken vor. Anfangs versuche ich, der Grifftechnik zu folgen, überlege, wozu er hier zieht, da drückt, die Schultern dehnt, jeden einzelnen Finger und dann die ganze Hand ausstreicht. Ich frage mich, ob Meridiane, Nerven oder Muskelansätze hierbei eine Rolle spielen, doch es fällt mir immer schwerer, mich zu konzentrieren. Irgendwann, endlich, schaltet mein Verstand ab.
Tiefenentspannung Tranceähnliche Zustände sind bei Naturvölkern immer schon Weg zur Heilung von Krankheiten gewesen. „Die Hawaiianer streben auch heute noch trotz der Schulmedizin eine ganzheitliche Gesundheit an. Sie glauben, dass sich Organismus und Seele beeinflussen und nur ein gesunder Geist auch körperliches Wohl garantiert. Diesen Zustand soll unter anderem die Lomi Lomi Nui herbeiführern, erklärt mir Frank Wieczorek.
Orientiert an Überlieferungen der Kahunas (Heiler) bearbeitet der Masseur nicht Meridiane oder Akkupunkturpunkte, sondern bestimmte Energiezentren. „Besonders intensiv massieren wir den Rücken, denn er steht für die Zukunft und sollte frei von Verspannungen sein. Ebenso gilt die Aufmerksamkeit dem Bauch, der für die Vergangenheit steht, oder den Schultern, in denen nach hawaiischen Übersetzungen die Aktivität und Kraft zur Umsetzung von Zielen liegt.
Physiologisch oder seelisch bedingte Blockaden in diesen Bereichen stören den Energiefluss, rauben Kraft fürs Leben und können auch Auslöser von Schmerzen sein; so Wieczorek.

Zwei Stunden später ist bei mir alles im Fluss. Haut und Körper sind bestens durchblutet, Gelenke und Muskeln fühlen sich so locker und geschmeidig an wie nach einer ausgiebigen Yogastunde. Mein Wohltäter verlässt den Raum, gönnt mir Ruhe für meine Reise zurück in die Realität. Das Wasser plätschert weiter, aus dem CD-Player trällert nach wie vor ein Polynese. Auch wenn hier nicht Hawaii ist, ich vorher skeptisch war und immer noch Zweifel habe, dass ein entspannter Rücken auch eine entspannte Zukunft garantiert: Ich fühle mich wirklich gut. Im Gehen ruft mir Frank Wieczorek „Aloha" zu. Hawaiianer begrüßen und verabschieden sich so. Übersetzt heißt das übrigens: „Ich bin glücklich und zufrieden, mit dir meine Zeit geteilt zu haben." Das kann ich nur bestätigen:
Eine so außergewöhnliche Massage habe ich noch nie erlebt.